Alles aus einer Hand

Eurogast Speckbacher hat seinen Standort in Reutte zur Markthalle ausgebaut. Damit wurde Raum für Genuss, Einkaufen als Erlebnis und neue Veranstaltungen geschaffen.

Text: Theresa Kirchmair

Das Dach, drei Wände und der Boden: Das ist alles, was von der alten Halle von Eurogast Speckbacher geblieben ist, deren älteste Teile aus dem Jahr 1974 stammten. Marketingleiterin Andrea Speckbacher sah Handlungsbedarf: „Es war im Lebenszyklus eines Handelsbetriebs schlicht an der Zeit, umzubauen.“ Und das tat man: ein Dreivierteljahr lang, parallel zum laufenden Betrieb. Entstanden ist ein Ort, der Ausprobieren und Kommunikation fördern soll.

Marktfeeling in Reutte

Der bestimmende Wunsch hinter dem Umbau war es, den Charme eines Marktes einzufangen. „Markt ist immer Leben, Genuss, Lebensmittel, Aktivität“, so Speckbacher. Dementsprechend ist das heutige Angebot diverser, als es das alte Set-up erlaubt hätte. 

Alles Frische hat einen eigenen gekühlten Raum bekommen, Obst und Gemüse behalten hier durch optimierte Temperaturen eine höhere Qualität. Die Brotstation, die Feinkosttheke und besonders der neue Gastrobereich, das Deli, ergänzen die bewährte Auswahl, sodass die Kundschaft ihren gesamten Einkauf bequem vor Ort tätigen kann.

Kostprobe

Im Deli kann das Küchenteam zeigen, was in den feilgebotenen Lebensmitteln steckt. Vom Graukäsesüppchen bis zum Linsencurry werden alle Geschmäcker abgedeckt, der Bereich lädt zum Verweilen ein. Nicht nur hungrige Kundschaft kann hier einen Platz finden, auch Verkostungen, Festivitäten und andere Events sind geplant. Diese Angebote sollen Leben und Bewegung in die Halle bringen, im Sommer entsteht außerdem eine Außenterrasse.

Überblick bewahren

Im Umbau wurde selbst für gelegentliche Baggereinsätze der Betrieb nie unterbrochen. Sektion für Sektion schritten die Arbeiten von Februar bis Dezember 2022 voran. Die Koordination war eine besondere Herausforderung. „Den Betrieb zu gewährleisten, hat mit den Partnerbetrieben und Baufirmen aber sehr gut funktioniert“, erinnert sich Speckbacher. 

Laut ihr wurden 95 Prozent der Aufträge von österreichischen Firmen durchgeführt. In Sachen Energie wurde das Gebäude auf den neusten Stand gebracht: Isolierung, Verglasung, CO2-Kühlanlage und neue Kühlmöbel. Letztere sind mit modernen Glasschiebedeckeln ausgestattet, das italienische Design sorgt für eine optimale Präsentation der Ware und ein angenehmes Raumgefühl in der Markthalle.

Schöner Arbeiten

Mitinvolviert in die Umbaupläne waren auch die Mitarbeiter, die Vorschläge einbringen konnten. Laut Speckbacher haben besonders die langjährigen Teammitglieder eine enge Bindung zu den Stammkunden, sie kennen deren Bedürfnisse und haben oftmals ein freundschaftliches Verhältnis zu ihnen: „So ein Geschäft lebt nur von guten Mitarbeitern, die die Kunden kennen.“ Dieses Wissen ließ man einfließen, beispielsweise bei der Neugestaltung der Regaletiketten oder bei der Gestaltung des Sortiments. „Einen modernen Arbeitsplatz zu haben, gibt dem Team Auftrieb“, meint Andrea Speckbacher. Darum wurden auch der Pausenraum und die Personalküche neu gestaltet, durch das Deli gibt es wöchentliche Mitarbeiteressen. 

"Markt ist immer Leben, Genuss, Lebensmittel, Aktivität."
Andrea Speckbacher

Visitenkarte

Speckbacher hofft, dass die Neuerungen die Markthalle für künftige Kunden attraktiv machen – zumindest gegenüber der Stammkundschaft fungiert sie als Aushängeschild des Unternehmens, wie an den zahlreichen Schaulustigen während der Bauarbeiten beobachtet werden konnte. Die Weiterentwicklung ist noch nicht ganz abgeschlossen: Als Nächstes stehen eine Umgestaltung des Social-Media-Auftritts und die Implementierung einer eigenen Website auf dem Plan. Unverändert bleibt für Speckbacher die Zielgruppe: „Genießer und Freunde guten Essens.“

© Franz Oss

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