Top of the Pop

Wie das Unternehmen Steirerpop mit Popcorn aus der Region am heimischen Snackmarkt mitmischen will.

Text: Philipp Buchacher

Will man ein neues Produkt auf den Markt bringen, zieht das oft große Herausforderung mit sich. Denn längst nicht alle Innovationen, besonders im kulinarischen Bereich, liefern in den Regalen und im Verkauf den gewünschten Erfolg. Manchmal muss man das Rad aber nicht neu erfinden, oft genügt es schon, es nur ein wenig schneller drehen zu lassen. Ein Beispiel hierfür ist die Firma Steirerpop, die, wie der Name schon erahnen lässt, Popcorn aus der Steiermark vertreibt.

Standort des Unternehmens ist die Gemeinde Floing im östlichen Teil des Bundeslandes. Eigentümer und Gründer sind die Brüder Martin und Andreas Gremsl, gemeinsam mit Mitstreiter Wolfgang Mitterbäck. Da alle drei aus demselben Ort stammen, stand eines Tages die Idee im Raum, zusammen ein Unternehmen zu gründen: „Wolfgang kennt sich mit dem Vermarkten aus, wir produzieren. Da haben wir uns gedacht: probieren wir es miteinander“, erinnert sich Andreas Gremsl. Seit mittlerweile sieben Jahren arbeitet das Trio zusammen.

Regional mit besonderem Kniff

Als es damals um die Frage ging, was man produzieren und verkaufen will, entschied man sich für Popcorn. Die Idee dahinter: Man nimmt ein Produkt, das dem Kunden schon bekannt ist, erweitert es aber um eine regionale Komponente und hebt sich so von der Konkurrenz ab. „Der Konsument weiß, worauf er sich einlässt, hat aber den Mehrwert, regional zu kaufen und somit gleichzeitig dem Standort etwas Gutes zu tun“, formuliert Martin Gremsl das Konzept von Steirerpop. Der Name des Produkts soll dies auch ausdrücken, fügt Wolfgang Mitterbäck hinzu: „Steiermark steht für ausgezeichnete regionale Produkte, da passt der Markenname Steirerpop gut.“ Verkauft wird die Ware gepoppt und ungepoppt, sprich sowohl servierfertig in Eimern und Beuteln als auch als Mais für die eigene Zubereitung zu Hause. Vertrieben wird das Popcorn über einen Onlineshop und den Handel, besonders die lokale Gastronomie gilt hier als Hauptabnehmer.

Bringen Knistern in die Region: Die Steirerpop-Gründer Martin und Andreas Kremls und Wolfgang Mitterbäck.

Gesucht - Gefunden

Die Frage, welche Sorte man verwendet, ist komplexer, als man vermutet. Denn Popcornmais ist nicht gleich Popcornmais, und nicht jede Sorte führt zu den gleichen Ergebnissen, erläutert Martin Gremsl. Ausprobieren stand so vor Beginn des Anbaues auf dem Plan. „Wir haben die verschiedensten Maissorten ausprobiert und dann die beste Variante selektiert.“ Welche genau das ist, bleibt aber Betriebsgeheimnis. Wie es schmeckt? „Unser Produkt hat das Verhalten, dass es etwas feiner und knuspriger ist als die Konkurrenz. Das hat auch damit zu tun, dass wir mit Heißluft arbeiten“, so Andreas Gremsl.

"Steiermark steht für ausgezeichnete regionale Produkte, da passt der Markenname Steirerpop gut."
Wolfgang Mitterbäck, Gründer Steirerpop

Alles vor Ort

Neben dem Verkauf und Vertrieb ist Andreas Gremsl auch selbst als Bauer seit Beginn aktiv dabei. Doch den ganzen Aufwand des Anbaues allein stemmen kann er nicht: „Es wäre naiv zu glauben, dass wir alles selber machen können. Deswegen kooperieren wir mit anderen Bauern aus der Region.“ Der Begriff Kooperation ist dabei weiter zu verstehen: „Wir stellen das Saatgut bereit und begleiten unsere Bauern beim Prozess und der Ernte“, erzählt er. Neben der Unterstützung während des Anbaues wird den Bauern zudem ein sicherer Absatz des Produkts garantiert, was wiederum stabile Preise für die Landwirte bedeutet. Angebaut wird bei verschiedenen Landwirten in der Region, auch um das Risiko bei Wetterkapriolen einzuschränken. „Wenn das Wetter etwa zu trocken ist oder die Feuchtigkeit nicht passt, wirkt sich das auf das Wachstum und das Popvolumen aus“, erläutert Wolfgang Mitterbäck.

"Der Konsument weiß, worauf er sich einlässt, hat aber den Mehrwert , gleichzeitig dem Standort etwas gutes zu tun."
Martin Gremsl, Gründer Steirerpop

Neue Ideen voraus

Mittlerweile produzieren die drei neben Popcorn noch andere Produkte, etwa Kräuterseitlinge, die in unterirdischen Stollen gezüchtet werden, oder einen eigenen Frizzante mit Himbeeraroma. All das läuft unter der Dachmarke InnÖvation.

Auf ihren bisherigen Produkten ausruhen wollen sich Andreas, Martin und Wolfgang aber nicht. Neben dem derzeitigen gesalzenen Popcorn sei eine süße Variante in Planung. So wolle man eine Version mit Himbeeraroma an den Start bringen, ebenfalls wieder komplett aus regionalem Anbau. Die ersten Tests liefen schon vielversprechend: „Das Ganze hat dann ein fruchtiges, stabiles Aroma“, so Andreas Gremsl.

© Michael Rathmayr

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