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Handel ist Wandel
Interview mit Franz Sinnesberger

Bei Eurogast Sinnesberger verschmelzen traditionelle Werte mit Regionalität, nachhaltigen Innovationen und Digitalisierung. Unter dem Namen „SINN.CITY“ entsteht zudem erstmals ein zukunftsweisendes Konzept rund ums Auto.

Herr Sinnesberger, was ist Ihnen im täglichen Miteinander im Betrieb am wichtigsten?

Ich bin überzeugt, dass Geradlinigkeit und Ehrlichkeit in allen Bereichen dominieren sollten – im Kundenkontakt ebenso wie im Umgang mit Lieferant:innen oder Mitarbeiter:innen. Denn wer eine klare, nachvollziehbare Linie verfolgt und transparent handelt, schafft die Basis für nachhaltige, partnerschaftliche Beziehungen im Berufsleben. Diese Werte leben wir auch im Alltag – das macht manche Situationen kurzfristig vielleicht komplizierter, sorgt aber langfristig für Klarheit und Verlässlichkeit. So wissen alle Beteiligten, woran sie sind, welche Werte vermittelt werden und was sie erwarten können.

Welchen Stellenwert haben Regionalität und Nachhaltigkeit bei Eurogast Sinnesberger?

Regionalität ist ein zentraler Bestandteil unserer Sortimentspolitik und gehört sicherlich zu unserem USP. Wir sind klein und flexibel genug, um regionale Produkte besonders schnell ins Sortiment aufzunehmen – und ebenso rasch wieder auszulisten. Dabei fassen wir den Begriff bewusst weit – also nicht ausschließlich auf den Raum Kirchdorf bezogen. Mit Tirol als Standort profitieren wir von idealem Zugang zu hochwertigen Lebensmitteln aus dem süddeutschen Raum, etwa Feinkostsalate, sowie aus Norditalien, zum Beispiel edle Rot- und Weißweine. Und natürlich bietet auch Tirol selbst eine Vielzahl an hervorragenden Produkten. Kurz gesagt: Unsere Regionalität spielt sich in Tirol und seinen kulinarisch starken Nachbarregionen ab.

Regionalität und Nachhaltigkeit gehen aus meiner Sicht Hand in Hand. Durch kurze Logistikwege und die gezielte Förderung regionaler Produkte schaffen wir per se eine nachhaltige Struktur. Statt auf Elektro-LKWs setzen wir zudem bewusst auf HV100 – einen synthetischen Dieselkraftstoff aus Pflanzenöl oder alten Frittierfetten. Er spart bis zu 90 Prozent CO₂ ein und ist in unserer bergigen Region – bei Kälte und Schnee – deutlich praxistauglicher als Elektrofahrzeuge. Wir sind aktuell dabei, unsere gesamte Flotte von 30 Fahrzeugen darauf umzustellen. Den Kraftstoff vertreiben wir auch in unserer eigenen Tankstelle – die nötige Infrastruktur ist also bereits gesichert.

Und wie schaut es mit der Digitalisierung aus?

Die ist ein allgegenwärtiger und nie endender Prozess. Wir haben kürzlich unsere komplette Softwarelandschaft umgestellt – mit dem Ziel, noch digitaler und effizienter zu werden sowie Bürokratie, Papierkram und unnötige Abstimmungen zu reduzieren. Der Aufwand ist zwar hoch, doch für uns ist Digitalisierung in jeder Hinsicht entscheidend.

Als Familienbetrieb mit traditionellen Werten setzen Sie gleichzeitig auf Modernisierung und Innovation. Wie gelingt Ihnen dieser Spagat?

Ich glaube, dass das überhaupt kein Spagat ist, sondern ein Zusammenspiel: Unsere traditionellen Werte funktionieren in Kombination mit innovativen Ideen. Für uns bedeutet das, Handschlagqualität zu liefern, Verlässlichkeit zu leben und dem Kunden das Gefühl zu geben, gut aufgehoben zu sein. Um das zu erreichen, müssen wir modernen Anforderungen nicht nur folgen, sondern ihnen voraus sein – sei es digital, im Verständnis für Kundenbedürfnisse oder in der Sortimentsgestaltung. Nur wenn wir wissen, was unsere Kund:innen brauchen, bevor sie es selbst erkennen, können wir unseren Werten auch wirklich gerecht werden.

Wohin führt die Reise aus Ihrer Sicht?

Gerade bei uns – durch die Berge, den Tourismus und die regionale Struktur – ist die Zukunft der Branche grundsätzlich stabil. Natürlich verändert sich ständig etwas, denn: „Handel ist Wandel“ – ein Sprichwort, das heute genauso gültig ist wie vor 100 Jahren.
Neue Mitbewerber:innen treten auf den Plan, oft kleinere, familiengeführte Lebensmittelgroßhändler, teils aus Italien oder anderen Regionen. Manche schließen sich größeren Strukturen an, andere versuchen eigenständig am Markt zu bestehen. Diese Dynamik gehört zur Branche – und sie wird bleiben. Wichtig ist, dass man selbst solide aufgestellt ist. Und das sind wir mit Eurogast zu 100 Prozent. Wir schwimmen nicht nur mit, sondern geben in Österreich aktiv den Ton mit an.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft – für die Branche und für Ihr Unternehmen?

Ein bisschen mehr Planbarkeit und Stabilität – in allen Richtungen. Einerseits bei den Mitarbeiter:innen: Es wäre wichtig, dass sie erkennen, dass dieses ständige Job-Hopping langfristig wenig bringt. Wer bleibt, entwickelt Routine, Verantwortung und Perspektive. Andererseits braucht es auch seitens des Gesetzgebers mehr Verständnis für die Realität kleiner und mittelständischer Betriebe, wie wir es sind. Rahmenbedingungen müssen planbar sein – und nicht alle paar Monate durch neue Vorgaben über den Haufen geworfen werden. Solche Prozesse erschweren nachhaltiges Wirtschaften enorm.

Mit „SINN.CITY“ entsteht aktuell ein Projekt der etwas anderen Art. Worauf darf man sich da gefasst machen?

Es ist ein Projekt, welches sich rund ums Auto dreht: von der Waschstraße über eine moderne Tankstelle bis hin zu einem Schnellladepark für Elektrofahrzeuge. Geplant ist außerdem eine markenoffene Kfz-Werkstatt mit Spezialisierung auf Oldtimer sowie ein Parkdeck mit frostsicheren Stellplätzen. Der Spatenstich erfolgte am 1. September 2025, die Fertigstellung ist für Anfang Oktober 2026 geplant. Möglicherweise schaffen wir es aber, den Auto-Hub etappenweise auch früher zu eröffnen.

Was war der Impuls für das Projekt?

Alles nahm seinen Lauf mit der Idee einer Waschstraße – etwa 40 Meter lang, mit einem Roboter, der das Auto vollautomatisch reinigt. Das Besondere: Keine Wartezeit. Doch schnell war klar, dass das Grundstück zu wertvoll ist, um es nur für die Waschstraße zu nutzen. So entstand schon bald ein ganzheitliches Konzept rund ums Auto: waschen, saugen, pflegen – aber auch reparieren, lackieren, tanken oder laden. Unser Standort an der Bundesstraße Richtung „Kleines Deutsches Eck“ ist ideal – stark frequentiert vom Transitverkehr, von Urlauber:innen und natürlich auch von vielen Einheimischen, die regelmäßig ihr Auto reinigen wollen oder müssen. Besonders stolz sind wir auf den ökologischen Aspekt: 90 Prozent des Wassers können wir aufbereiten und wiederverwenden. Damit bieten wir eine der nachhaltigsten Arten, sein Auto zu waschen – eingebettet in ein durchdachtes Gesamtkonzept.

Was steckt hinter dem Namen?

„SINN.CITY“ leitet sich vom Nachnamen Sinnesberger ab – doch die Assoziation zum Film „Sin City“ oder zum Synonym für Las Vegas kam uns da natürlich sehr gelegen. Das macht einerseits neugierig und andererseits den Namen leicht merkbar. Und auch inhaltlich passt er perfekt zu unserem Ansatz: Wir versuchen, ein Großstadtkonzept aufs Land zu bringen. Die Waschstraße ist dafür ein gutes Beispiel: modern, effizient und ungewöhnlich für den ländlichen Raum – und genau deshalb etwas Besonderes.


Vielen Dank für das Gespräch.

Zur Person:
Franz Sinnesberger jun. steht mit viel Engagement und Weitblick an der Spitze der Sinnesberger GmbH in Kirchdorf in Tirol. Seit 2019 bringt er seine Erfahrung und Innovationskraft auch als Geschäftsführer der Eurogast Österreich ein. Ein besonderes Anliegen ist ihm die enge Zusammenarbeit mit regionalen Produzent:innen und Partnerbetrieben, um die Wertschöpfung in der Region zu halten und lokale Wirtschaftskreisläufe zu stärken.
Als Initiator und treibende Kraft hinter dem Zukunftsprojekt „SINN.CITY“ gestaltet er in Kirchdorf ein innovatives Areal, das Mobilität, Handwerk und Service neu denkt – und seine Leidenschaft für die Instandsetzung von Fahrzeugen und Oldtimern zum Ausdruck bringt.

Rückfragehinweise für die Medien

  • Eurogast Österreich GmbH
  • Mario Skof
  • Head of Group Marketing
  • Hauptstraße 150
  • A-6511 Zams/Tirol

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