Der steirische Unternehmer Günther Schorrer hat mit seiner Galloway Rinderzucht und dem Restaurant Masenberger Olmstoll zwei Hobbys gewählt, die viel Zeit und Energie kosten – und ihn glücklich machen.
„Tierarzt habe ich gar keinen – wir haben hier noch nie einen gebraucht.“
Günther Schorrer, Unternehmer und Rinderzüchter
„Glücksgallys“ nennt Günther Schorrer seine Rinder. Nachdem er in Kaindorf in der südöstlichen Steiermark eine 12,5 Hektar große Landwirtschaft erworben hat, begann er 2014 mit der Zucht der robusten schottischen Rinderrasse. Schorrer, der in einer Bauernfamilie aufgewachsen ist, musste sich zuerst auf die Suche nach einem Stier machen. Rund 3.000 Kilometer war er unterwegs, hat sich mehrere Kandidaten angeschaut, währenddessen sein Wissen zu den hornlosen, klein- bis mittelrahmigen Rindern mit dem dicken, doppelschichtigen Fell, zu Haltung und Zucht vertieft. Am Ende hat er einen idealen, V-förmig gebauten Bullen namens Oscar und 14 Mutterkühe gefunden – mit ihnen ging es auf ins neue Abenteuer.
Die Rinder erhalten am „Glücksgally-Hof“ nahe Hartberg nur Weidegras, Wasser und Bioheu. Kraftfutter steht nicht am Speiseplan. Der Stall ist auf einer Seite komplett offen, die äußerst kälteresistenten Tiere können auch im Winter jederzeit raus auf die Weide. Entsprechend viel in Bewegung, brauchen die Gallys zweieinhalb bis drei Jahre bis zur Schlachtreife, doppelt so lange wie in der konventionellen Rinderzucht. „Tierarzt habe ich gar keinen, wir haben noch nie einen gebraucht“, sagt Schorrer stolz. Er hat zudem eine Ausbildung absolviert, mit der er die Rinder bei sich auf der Weide schießen darf. Erst dann geht es weiter zur Verarbeitung beim Schlachter.
Zwölf bis 15 Rinder werden pro Jahr geschlachtet, im Verkauf landet mittlerweile nichts mehr. Denn Günther Schorrer braucht das geschmackvolle, fein marmorierte und bio-zertifizierte Fleisch seit Kurzem zur Gänze selbst: in seinem eigenen Restaurant, dem Masenberger Olmstoll, den er Ende 2022 als kleine Hütte übernommen und anschließend neu und um ein Vielfaches vergrößert aufgebaut hat. Einzig der Name blieb unverändert. Im September 2024 wurde der Olmstoll eröffnet. Der aufwendig gestaltete, detailverliebte Bau bietet Platz für bis zu 120 Gäste.
„Die Gastronomie ist schon ein wildes Feld“, sagt Günther Schorrer nach bald einem Jahr Masenberger Olmstoll. Wenn man, wie er, sehr viel Geld, Zeit, Energie und Herzblut in etwas steckt – und einzelne Gäste beschwerten sich dann lautstark, dass es zwar regionale Säfte, aber eben keine Frucade und kein Cola gebe – „das enttäuscht mich dann schon“. Aber allen kann man es eben nicht recht machen. Bei jenen, die unbedingt etwas Negatives finden wollen, hat man vermutlich gar keine Chance.
Für sein Team hat Schorrer das hehre Ziel, dass der Olmstoll zum „schönsten Arbeitsplatz Österreichs“ wird. Faire Gehälter gehörten da genauso zum Rezept wie ein respektvoller Umgang miteinander – auch seitens der Gäste gegenüber dem Personal. Unternehmerisch schwebt Schorrer zudem eine Variante vor, bei der die Mitarbeiter:innen mittelfristig am Unternehmen beteiligt sind, am Ende selbst darüber entscheiden können, ob allfällige Gewinne ausbezahlt oder reinvestiert werden.
Günther Schorrer wünscht sich, dass die gute Laune des Teams möglichst häufig auf seine Gäste überschwappt, dass hier am Masenberg schöne Gesellschaften entstehen, von denen viele wiederkehren und manche auch über die Abende im Olmstoll hinaus erhalten bleiben.
Eine ehemals kleine Hütte am zwischen den südoststeirischen Gemeinden Vorau, Pöllau und Hartberg gelegenen Masenberg, die jetzt, neu aufgebaut und deutlich vergrößert, Platz für 120 Gäste und Feierlichkeiten aller Art bietet – große Dachterrasse inklusive. Die Küche ist gehoben und angefangen bei Günther Schorrers eigenem Galloway-Rindfleisch durch die Bank in der regionalen Landwirtschaft verwurzelt. „Ehrlichkeit“ ist im Olmstoll das große Stichwort.
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